Zu Luft, zu Wasser und an Land: Solar mobil

PowerCore SunCruiser, Team mit Sponsoren, Quelle: Hochschule Bochum

PowerCore SunCruiser, Team mit Sponsoren, Quelle: Hochschule Bochum

Wenige Wochen vor der World-Solar-Challenge (WSC) 2013 in Australien, der inoffiziellen Weltmeisterschaft für Solarmobile, wurde der neue PowerCore SunCruiser der Hochschule Bochum der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Fahrzeug zeigt, dass sich die Solarmobilität rasant entwickelt. Die Bochumer sind Stammgäste bei der WCT. In Reaktion auf den Erfolg des Bochumer BoCruiser Modells von 2009 und sicherlich auch auf die Weltumrundung des Nachfolgemodells Solarworld GT von 2011 hat der Veranstalter der WSC die Regeln so modifiziert, sodass Rennbolide und alltagstagliche Fahrzeuge jeweils in eigenen Wertungsklassen zeigen können, was in ihnen steckt.

Alltagstauglich heißt in diesem Fall, dass das Fahrzeug eine Straßenzulassung im Heimatland hat und das mindestens ein Beifahrer mitfahren kann. Im Bochumer SunCruiser können insgesamt drei Personen einigermaßen bequem befördert werden. Wie beim Mia sitzt der Fahrer allein in der Mitte und dahinter sind, nach außen versetzt, die Mitfahrerplätze. Auf drei Quadratmetern Autodachfläche liefern 994 Hochleistungssolarzellen dem PowerCore SunCruiser eine Leistung von 883 Wpeak. Der 15,8 kWh-Lithium-Ionen Akku allein kann bei voller Ladung genug Energie zur Verfügung stellen, um, -theoretisch-, das 340 kg leichte Gefährt 700 km weit zu befördern, bei immerhin 65 km/h. Der Motor hat eine Nennleistung von 1,5 kW, könnte also bei idealer Sonneneinstrahlung etwa die Hälfte der Energie direkt von der Sonne beziehen.

In der Praxis sieht das jedoch ganz anders aus. Ideale Sonneneinstrahlung gibt es nicht, ein Fahrer bringt zusätzliches Gewicht und es gibt Gegenwind, Berge und andere Widrigkeiten. Daher ist die WSC, bei der es von Darwin im Norden Australiens 3000 km durch die Wüste nach Adelaide an der Südküste des Kontinents geht, für alle Teams eine spannende Herausforderung. Am 6.10.13 geht’s los.
Die faszinierende Entwicklung der Photovoltaik, mit immer dünneren, leichteren und leistungsfähigeren Solarzellen, befördert die Innovationsfreudigkeit nicht nur im Fahrzeugbau, sondern auch in anderen Bereichen der Mobilität.

PlanetSolar ist ein Beispiel dafür. Das nach eigenen Angaben größte Solarschiff der Welt absolvierte 2013 eine 20.000 km Rundtour über den Atlantik und konnte als Forschungsschiff für die Meeresforschung seine Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen. In den letzten zwei Wochen bis zum 15.09.13 konnte der schnittige Katamaran in Paris besichtigt werden.

Auch in der Luft tut sich etwas. Die Solarimpulse hat nach ihrem Transkontinentalflug nach Marokko im letzten Jahr, in diesem Sommer die USA überquert. Die Internet-Präsentation des Projekts ist mit einer beeindruckenden Vielfalt an Foto- und Filmmaterial ausgestattet, wie z.B. den Höhepunkten aus der USA-Querung. Die Weltumrundung ist in zwei Jahren mit dem im Bau befindlichen Nachfolgemodell geplant.