Autor: perpetu

Stromspeicher liefern Unabhängigkeit

Strom von der Sonne, ein Stück Freiheit

Der neuste Speichermonitoring-Bericht der RWTH Aachen dokumentiert, dass Solar-Stromspeicher immer billiger und beliebter werden. Allein im letzten Jahr wurden ca. 32.000 Stück installiert.

Sie sind zwar aus heutiger Sicht (noch) nicht wirtschaftlich, aber sie bieten etwas, was sich nicht bezahlen lässt: Unabhängigkeit. Dennoch erwarten über 90% der Speicherbesitzer, dass sich die Anlage amortisiert. Da erscheint es nur folgerichtig, dass die Befragung der Batteriekäufer außerdem ergab: Die Absicherung gegenüber steigenden Strompreisen ist ein wichtiger Kaufanreiz.

Die untersuchten Stromspeicher sind Batteriespeicher, die zusammen mit Fotovoltaikanlagen (PV) in bzw. auf Wohn- oder Gewerbegebäuden installiert wurden. Aus den vorgelegten Zahlen lässt sich prognostizieren: Ende 2018 werden in Deutschland vermutlich über 100.000 Batterien mit einer durchschnittlichen Kapazität von ca. 7 kWh installiert sein.

Ein Preis für Treibhausgas-Emissionen

Lausitz: Protest am Ausblick (in die Wüste) ©Autor

Die Idee einer Bepreisung von Treibhausgasemissionen ist alt. Neu ist, dass es sich nicht lohnt zu warten, bis alle mitmachen. Deutschland kann beim Klimaschutz vorangehen und dabei wirtschaftlich stärker werden.

Eigentlich hat Nicholas Stern bereits vor 12 Jahren eindrucksvoll belegt, dass die Kosten für Klimaschutz steigen, je später gehandelt wird. Doch nichts passierte. Fehlinvestitionen der Energieerzeuger in neue Kohlekraftwerke wie zum Beispiel in Moorburg, Datteln und Lünen oder der Automobilindustrie in die Dieseltechnologie reißen Milliardenlöcher in Konzernbilanzen. Wer die deutsche Industrie also vor Fehlinvestitionen in Sachen Umwelt bewahren will, muss die Investitionen steuern. Eine Wirtschaft, die weitsichtig in Nachhaltigkeit investiert, gibt es nur mit Zwang. Die sanftmütigste Form des Zwangs, ist eine CO2-Abgabe, die absehbar von Jahr zu Jahr steigt. Deren Ziel ist, die nationale Wirtschaft fit für die Bedingungen von Morgen zu machen, anstatt sie zu vergrämen oder mit falschen Subventionen zu Fehlinvestitionen zu bewegen.

Siebenmeilenstiefel

Solarmodul indielux an Balkonbrüstung ©indielux

Ist die Menschheit auf dem Weg in die Klimakatastrophe oder sind die erneuerbaren Energien auf dem Weg zum Durchbruch?

Paradoxerweise scheint beides gleichzeitig der Fall zu sein. Sehen wir es so: Die Klimakrise kann eine Chance sein, mutig am Ende der Sackgasse zu wenden, um mit ausreichend Rückhalt Veränderungen auf den Weg zu bringen.

Die Energiewende schreitet in Deutschland -wie auch weltweit- mit Siebenmeilenstiefeln voran. Es könnte und müsste noch viel schneller gehen. Dennoch sind weltweit ca. 70 GW neue Solare-Erzeugungskapazität und ca. 40 GW neue Windenergiekapazität pro Jahr ein Erfolg. In Deutschland treibt der Erfolg der Energiewende den Politikern der Bundesregierung jedoch den Schweiß auf die Stirn: Sie wissen nicht, ob und wie sie etwas fördern sollten, was ohnehin erfolgreich ist. Zwei Cent mehr Vergütung können einen Investitionsboom auslösen, ein Cent weniger den Umbauprozess zum Erliegen bringen und die dort vorhandenen Arbeitsplätze vernichten.

stolz, glücklich oder beides

Tokai Challenger auf dem Weg zum 4. Platz | ©worldsolarchallenge.org

Die World Solar Challenge ist am Sonntag in Adelaide mit der Preisverleihung zu ende gegangen. Sieger des diesjährigen Solarautorennens war -wie im Vorjahr- das Team der TU Delft aus den Niederlanden.

Nuna 9, das Siegerfahrzeug der Challenger-Klasse, erreichte Adelaide am Donnerstag kurz nach 14:00 Ortszeit. Die 3021 km lange Rennstrecke durch das Australische Outback wurde ohne einen Tropfen Sprit, ohne Strom aus dem Netz, nur mit der Kraft der Sonne bewältigt. Das Rennen war in diesem Jahr eine besondere Herausforderung, weil sich die Sonne an mehreren Tagen überwiegend hinter Wolken versteckte und es sogar regnete. Dem siegreichen Solarauto genügte eine Solarzellenfläche von 2,64 m² um eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 81 km/h zu erreichen. Zweiter wurde das Team aus Michigan mit Novum und einem Rückstand von zwei Stunden; dritter Punch II von der Universität Leuven in Belgien. Das Team Sonnenwagen Aachen kam bei ihrem Debüt leider nicht in die Wertung, erreichte Adelaide jedoch aus eigener Kraft in respektabler Zeit.