Schlagwort: Schleswig-Holstein

Solarsport oder persönlicher CO2-Fußabdruck

Solarsport auf der Bielefelder Alm, Quelle: bsw-solar/sma

Solarsport auf der Bielefelder Alm, Quelle: bsw-solar/sma

Wenn es die Solarbundesliga nicht schon gäbe, müsste sie unbedingt erfunden werden, denn sie zeigt wie viel mit lokalem Engagement erreicht werden kann. Die Regeln sind einfach: Die Kommune, die pro Einwohner die größte Fläche an Solarkollektoren und die installierte Photovoltaikleistung hat, wird Meister. Gemeinden mit einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Solarthermie und PV, werden mit einem Bonus belohnt. Um Verzerrungen der Statistik zu vermeiden, werden Dörfer mit weniger als 100 Einwohnern gleich betrachtet und alle PV-Anlagen mit mehr als 250 kWp in einer Gemeinde mit maximal 40 Punkten bedacht.

Doch die reine Existenz von Solaranlagen reicht nicht aus. Um in der Solarbundesliga mitspielen zu können, muss sich jemand im Ort engagieren, um zumindest die solarthermischen Anlagen zu erfassen und diese dem Organisationsteam der Solarbundesliga verlässlich zu melden. PV-Anlagen werden im Internet veröffentlicht und können daher mit geringerem Aufwand gemeldet werden. Die Spitzengruppe der Solarbundesliga ist bunt gemischt zwischen Nord und Süd.

Potential groß und Planung gut

Egal ob es um die Errichtung von Windparks, Photovoltaikanlagen oder Biogasanlagen geht, die Diskussionen vor Ort und in der Presse zeigen, das regenerative Energie nicht umsonst zu haben ist. Die tatsächliche Relevanz der durch Erneuerbare verursachten Veränderungen wird besonders dann gegensätzlich eingeschätzt, wenn fehlende Informationen Gerüchte entstehen lassen. Diskussionsprozesse um Grenzen sind notwendig, weil sich im Verlauf immer wieder zeigt, dass sich auch Skeptiker einer neuen Situation mit Gewinn öffnen können.

Windparkplanung: komplexer Abwägungsprozess, Foto: AfEE

Windparkplanung: komplexer Abwägungsprozess, Foto: AfEE

Besonders Ungewissheiten können Ängste hervorrufen. Manche befürchten, in ihrer Ruhe gestört zu werden, andere, dass der Strom durch die EE teuer wird, dass Fledermäuse und Vögel vertrieben oder getötet werden könnten oder dass die Touristen ausbleiben würden.

Neuste Zahlen über die Verteilung der Windenergieanlagen in Deutschland belegen, dass auch bei dichter Besiedlung erhebliche Nutzungspotentiale bestehen. Sie zeigen erfreulicherweise auch, dass die planerische Steuerung funktioniert, so dass kein Zusammenhang zwischen der Nutzung der Windenergie und der Populationsdichte von Vögeln bzw. der Anzahl von touristischen Übernachtungen festgestellt werden kann.

Die meisten Windenergieanlagen, bezogen auf die Landesfläche stehen in

Bürger-Solar- und Windenergieanlagen

Bürgergemeinschaften, die Solar- und/oder Windanlagen betreiben, haben das Ziel, Klimaschutz umzusetzen und die Nutzung regenerativer Energien zu fördern. Sie gründen für den Betrieb ihrer Anlagen gemeinsam Betriebsgesellschaften, die in den Bau von regenerativen Energieanlagen investieren. Mit dem Betrieb der Anlagen wollen Sie Einnahmen erzielen, welche dazu dienen, den Anteilseignern der Bürgergemeinschaft, die in die Betriebsgesellschaft investiert haben, ihre Investition zurückzuzahlen.

Leitfaden Bürgerwindpark, Foto: windcomm

Leitfaden Bürgerwindpark, Foto: windcomm

Fallen darüber hinaus auch Gewinne an, verbleiben auch diese nicht bei einem einzelnen Investor, sondern werden unter den meist lokalen oder regionalen Anteilseignern aufgeteilt.

Der Weg zum Betrieb einer Bürger-Solar- oder Windenergieanlage ist jedoch nicht ohne Hindernisse. Bereits in der Planungsphase wird Geld benötigt, was bei einem Scheitern des Projekts endgültig verloren ist. Mut, Vertrauen und Führungsstärke der Initiatioren sind notwendige Tugenden für das Gelingen solcher Projekte. Daher ist es doppelt erfreulich, dass die meisten der Projekte überaus erfolgreich sind und die Zahl solcher Erneuerbarer Energieerzeugungsgemeinschaften beständig zunimmt. Die Landesagentur windcomm in Schleswig-Holstein hat den Erfolg zahlreicher Bürgerwindparks zum Anlass genommen, einen Leitfaden Bürgerwindpark herauszugeben, der kostenlos verschickt wird.

Der Untertitel „Mehr Wertschöpfung für