Schlagwort: Kleinwindenergieanlagen

Autonomie mit viel Kleinwind

KWEA auf dem Dach der HTW in Berlin-Oberschöneweide, Quelle: Autor

KWEA auf dem Dach der HTW in Berlin, Quelle:© Autor

Weltweit wächst nicht nur die Zahl der großen Windenergieanlagen, sondern auch die der Kleinwindenergieanlagen (KWEA). Als Kleinwindenergieanlagen werden Anlagen bis 100 kW bezeichnet. Die kleinsten Anlagen werden zur Versorgung von Booten, elektrisch gesteuerten Verkehrsschildern oder Messstationen unabhängig vom Stromnetz betrieben. Mittelgroße KWEA können die Stromversorgung von Ein- und Mehrfamilienhäusern unterstützen. Kleinwindanlagen ab ca. 10 kW werden zur Versorgung von abgelegenen Dörfern, Forschungsstationen oder netzgekoppelt zur zeitweisen Versorgung von landwirtschaftlichen Betrieben und Gewerbebetrieben eingesetzt. Weltweit sind bereits 730.000 dieser kleinen Propeller im Einsatz.

Elekrischer Wind

Buchtitel, Quelle: Irisiana Verlag"

Buchtitel, Quelle: Irisiana Verlag“

„Der Junge, der den Wind einfing“, heißt ein sehr lesenswertes Buch von William Kamkwamba und Bryan Mealer, dass seit 2010 auch in Deutscher Übersetzung erhältlich ist. Bryan Mealer erzählt ohne ausschmückende Übertreibungen die Erlebnisse von Mitautor William Kamkwamba, eines Jugendlichen aus Malawi, dem es als Autodidakt fast ohne Geld, mit selbst gebautem Werkzeug und nur mit Recylclingmaterialien gelingt eine funktionsfähige Windenergieanlage zur Eigenversorgung zu bauen. Die Geschichte zeigt in beeindruckender Weise, welche mythische Kraft erneuerbare Energien entwickeln können, indem sie Menschen in aller Welt Freiheit und Hoffnung geben.

Beste Beispiele bei Eurosolar

Der Pokal des Europäischen Solarpreises von Eurosolar

Der Pokal des Europäischen Solarpreises von Eurosolar

Am 2. Dezember wurde der 18. europäische Solarpreis von Eurosolar verliehen. Die zwölf Projekte und Initiativen in acht Kategorien  haben ausnahmslos einen genaueres Hingucken verdient. Der Blick über die Grenzen hinweg auf die Preisträger aus acht Ländern zeigt, dass das Projekt Europa lebt und die Erneuerbaren nicht nur in Deutschland als eine wertvolle Chance begriffen werden.
__Der Rhein-Hunsrück-Kreis überrascht mit einem Bekenntnis nicht nur sich selbst aus regenerativen Quellen versorgen zu können, sondern zukünftig auch die Region beliefern zu wollen. __Die Stadt Svoge in Bulgarien zeigt, mit welcher Radikalität eine lokale Energiewende vorangetrieben werden kann. __Die Younicos AG aus Berlin setzt eine Energierevolution auf der Azoreninsel Graciosa um.

Wo Erneuerbare Energien die Versorgung übernommen haben

Funktionierende Versorgungsstrukturen mit 100% Erneuerbaren gibt es vor allem dort, wo Erneuerbare Energien in großem Maße verfügbar sind, während ein Stromnetz fehlt und eine Versorgung mit fossilen Energien zu teuer wäre. Eine Versorgung mit einem Diesel-Generator kann schnell zu Erzeugungskosten von 1,00 €/kWh führen. Dann sind Erneuerbare Energien auch inklusive der notwendigen Speicherkosten konkurrenzfähig. Das gilt für ländliche Regionen ohne Stromnetz, z.B. in Entwicklungsländern, genauso, wie für abgelegene Inseln oder für einzelne Gebäude, wie z.B. Berghütten.

Dolic- oder Triester Hütte mit Windenergieanlagen & PV, Foto: Autor

In Slowenien, im Triglav-Nationnalpark gibt es am Fuße des Triglav, des höchsten Bergs Sloweniens, auf 2151 m Höhe die Dolic- oder Triester Hütte, die wegen ihrer Lage ausschließlich mit dem Hubschrauber versorgt werden kann. Bisher wurde auf diese Weise auch der Dieselkraftstoff für den Generator zur Stromversorgung angeliefert.
Nachdem die Hütte vor ein paar Jahren stark beschädigt wurde, wird sie nun grundlegend renoviert. Die Energieversorgung ist bereits komplett auf regenerative Energien umgestellt worden. Dazu wurden zwei Proven 2,5 kW Windenergieanlagen direkt neben der Hütte platziert und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach montiert. Die WEA drehen sich am Standort zwischen zwei Bergen, weil über die Passhöhe ein